The Inside

Tim Minear is back und gleich fünfmal darf man seinen Namen in den Opening Credits der Pilot-Episode der neuen FOX Cop-Show „The Inside“ lesen (Creator, Script, Teleplay, Producer, Director). Zu dem „Angel“ und „Firefly“ Alumni Minear kommen dann noch die Buffyverse-Oldtimer Jane Espenson und David Fury. Ausserdem nicht zu vergessen unter den Darstellern „Firefly“-Liebling Adam Baldwin und „Wonderfalls“ Furie Katie Finneran. Da hat man als Serienfan ja gar keine andere Chance, als das Unheil verkündende FOX-Logo da unten in der Ecke zu ignorieren (oder wegzuretuschieren ;-)) und sich auf den neuesten „Save our Show“-Kandidaten einzulassen.

The InsideRachel Nichols spielt FBI Special Agent Rebecca Locke – die neue in einem Spezialteam, das sich um Serienmörder und sonstige besondere Kriminalfälle kümmert. Sie ist noch ein Greenhorn und sonderlich willkommen ist sie bei ihren neuen Partnern auch erstmal nicht. Doch sie hat den gewissen Riecher für diesen Job und das hat ihr neuer Chef Agent Virgil „Web“ Webster (Peter Coyote) schon vor Jahren festgestellt, als er ihrer Karriere nicht ganz legal etwas auf die Sprünge half. Doch Rebecca hat eine dunkles Gehemnis in ihrer Vergangenheit und der Zuschauer wird wohl im Verlauf der nächsten Episoden langsam das Puzzle ihrer Vergangenheit lösen. Aber mit ihrem Fleck auf der Seele ist sie nicht allein — alle Teammitglieder dieser FBI-Truppe wurden von „Web“ sorgsam von Hand selektiert – weil sie alle durch ihr bisheriges Leben in besonderer Weise geprägt wurden.
Gleich ihr erster Fall fordert Rebecca einiges ab. Ein brutaler Serienmörder entfernt wehrlosen Frauen die Haut von Gesicht und Händen. Rebecca und ihr Team müssen einiges risikieren um den Killer zu stoppen.

Wie isses? Viel übrig geblieben ist von dem ursprünglich vor einem guten Jahr angekündigten „21 Jump Street“ Konzept wirklich nicht. Besser gesagt – das ist eine komplett neue Show. Kein Wunder, es wurde ja auch der halbe Cast und das ganze kreative Team ausgetauscht, der Pilot wurde dreimal fast komplett neu gedreht. Nur der Titel blieb interessanterweise bestehen. „The X-Files“ trifft „Profiler“ trifft CSI. Dazu noch ein Spritzerchen „Gore“ (es gibt einige blutige Szenen, die wohl eher nichts für zartbesaitete Zuschauer ist, die schon in den OP-Szenen von „emergency room“ nach dem Umschaltknopf suchen).

Ich muss zugeben, der einzige Reiz an der Show ist das Wissen um die kreativen Kräfte hinter der Serie. Wirklich vom Hocker gerissen hat mich die Episode nicht. Rachel Nichols als FBI Agentin mit düsterer Vergangenheit ist hart an der Glaubwürdigkeitsgrenze. Sie war in dem 21 Jump Street Konzept wohl wirklich besser aufgehoben. Ich bin nicht an „just another Cop Show“ interessiert (bin eh kein großer Fan von Cop-Serien), ich will „das gewisse Etwas“. Das versteckt sich wohl in den Tiefen der Charaktere und dürfte die Triebfeder für die seasonlangen Soryarcs und Konflikten neben den Mordfällen der Woche darstellen. Sehenswert war sicherlich die ausgefeilte Optik (schön düster, die Szenenwechsel sehr „Angelesque“) und die handwerklich sauber umgesetzte Inszenierung der Pilot-Episode (aber das darf man von einer Pilot-Episode gefälligst auch erwarten). Ansonsten ist nur der stellenweise aufbrandende typisch trockene Minear-Humor ein gutes Verkaufsargument, welcher auch die Show von den anderen „Cop-Shows“ abhebt: Adam Baldwin ist eine Idealbesetzung, eigentlich verdient er sogar endlich mal eine echte Hauptrolle anstatt immer nur den „Sidekick“ mit den coolen Sprüchen geben zu müssen. Das Paradebeispiel für den Humor der Show war schließlich das trockene „Oh, I did it backwards“ von „Web“ am Ende der Episode. Mehr davon, bitte. Ebenfalls in Ordnung: Das Spiel mit dem Zuschauer und den großen, unappetitlichen Momenten (ich denke da beispielsweise an die überraschende Schlussszene des Teasers).

Wie lange es die Show wohl geben wird? Vor einem Jahr hätte ich der Serie keine große Chance gegeben. 13 Episoden, dann in 10 Monaten die DVD und Aus die Maus. Aber ich hoffe mal auf die „House, M.D.“ Jokerkarte. Auch „House“ sah anfänglich nach „just another Ärzteshow“ aus, aber mittlerweile ist es einer der größten FOX-Erfolge der letzten Jahre. Aber realistischerweise rechne ich erst mal nicht mit mehr als 13 Folgen: Die Pilot-Episode schaffte einen mittelmäßigen vierten Platz mit 3.8/6 in den Overnights bei 4,71 Millionen Zuschauern.

Übrigens: Für Leute wie mich, die den Killer nicht mehr einordnen konnten („wo kam der denn in der Episode schon vor?“) — hier ein Spoiler mit einer Erklärung von Tim Minear himself: „One point of clarification — the killer wasn’t in-house. He was a security guy at the Angeles transit, the place they went to sift through the transit security footage.“—Ende Spoiler

Achja, „Wolfram Security“ … geddit, „Angel“ Fans? 😉

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