Quickies

E-Ring: Drama um Spezialtruppen-Koordinatoren im Pentagon. Überraschend gut gemachte Action-Serie. Spannend inszeniert (wenn auch mit dem unvermeidlichen Happy-End) mit eckigen Charakteren und guten Schauspielern (Benjamin Bratt („Law & Order“), Dennis Hopper, Sarah Clarke („24“)). Routinierte und patriotische „America-is-beautiful“ Leistung aus der Show-Fabrik von Jerry Bruckheimer — nicht so schlecht wie die Slugline vermuten liess. Aber der Regisseur gehört abgewatscht für sämtliche Szenen, in denen Dennis Hopper und Benjamin Bratt nebeneinander stehen. Das wirkt geradezu surreal.

Twins: Sitcom um zwei Zwillinge, die die Unterwäsche-Firma ihrer Eltern übernehmen. Igitt, Laughtrack. Ola, eine dürftig bekleidete Molly Stanton. Eine Melanie Griffith, die auf dämlich macht. Und noch ein Close-Up auf Mollys Arsch. Ich glaube, ich seh schon, was das Steckenpferd dieser Show sein soll, denn die Story stammt offensichtlich aus dem Handbuch für unoriginelle Sitcoms. Kaum ein Lacher. Schade um Darlen…err…Sara Gilbert.

Pepper Dennis: Dramedy um eine ehrgeizige Nachrichten-Reporterin. Ein blondes Desaster. Die 40 Minuten kann man sich wirklich sparen. Die unsympathischste Hauptdarstellerin seit Pamela Anderson, eine selten blöd-vorhersehbare Storyline und dürftige Abziehbildchen von Charakteren. Das beste an der Show ist, dass man immerhin schon in den ersten 90 Sekunden mit der Hinrissigkeit der Show konfrontiert wird und eigentlich rechtzeitig abschalten kann — sofern man nicht in einem Anflug von unbegründeter Fairness der „ganzen Show eine Chance geben will“ und sich deshalb das Grauen in seiner Gesamtheit antut. Wie man in dieser kurzen Zeit eines Teasers so viel verbrannte Erde zurücklassen kann, ist mir immer noch ein Rätsel. Zugegeben, in der ersten Hälfte der Show gelangen den Autoren ein paar nette Comedy-Situationen, aber leider auch nur auf dem „Torte-ins-Gesicht“-Niveau. Wenn dann am Schluss mit Wucht auf die Bremse getreten wird, um vermeintlich noch mit Slow Motion etwas Pseudo-Tiefgang in die Show zu bringen (und sogar Aimee Mann im Soundtrack als schweres Geschütz aufgefahren wird) kann man sich nur noch vor Schmerzen winden. Als 20-Minuten Comedy wäre sie vielleicht noch akzeptabel aber dann kann man auch gleich „Caroline in the City“ wiederholen. Ich würde fast wetten, dass diese Show für das WB ein eindrucksvoller Erfolg von „Fearless“-Dimensionen wird.

My Name is Earl: Comedy um einen Loser, der nach einem Lottogewinn all seine Fehler seines bisherigen Lebens korrigieren will. Diese Show ist überbewertet. Fast alle amüsanten Szenen der Pilotepisode sind schon aus den Trailern bekannt. Dennoch eine passable Show im Halbstundenformat, aber beileibe nicht der sensationelle Riesenhit, wie er bei manchen Kritikern hochgepriesen wird.

Everybody Hates Chris: Halbstunden-Dramedy um die Jugend von Chris Rock. Diese Show ist nicht überbewertet. UPN hat sich da wirklich ein Kleinod herausgepickt. Gelungene Michung aus Humor und Ernsthaftigkeit. Der kleine Tyler Williams als junger Chris Rock ist eine gute Casting-Leistung.

Related: Dramedy um vier Twentysomething-Schwestern. Für eine Full-Hour-Show einfach zu lang. Das hätte besser funktioniert, wenn es in ein Halbstundenformat gepackt worden wäre. Aber die Story und die Charaktere sind dennoch interessant und gut gecastet. Warum Laura San Giacomo allerdings durch Kiele Sanchez ersetzt wurde, ist zumindest von der Performance im Pilot nicht ersichtlich. Eine schöne Mischung aus leichter Comedy und echten Differenzen zwischen den Charakteren. Aber dennoch (wie so vieles dieses Jahr) bei weitem kein Must-See Hit.

Barbershop: Comedy um einen schwarzen Friseurshop basierend auf dem gleichnamigen Film. Oh dear, wirklich nicht mein Ding. Just a silly sitcom.

9 Antworten

  1. 1
    Nina schrieb:

    Ich dachte Sarah Clarke hätten sie rausgeschrieben bei E-Ring?

  2. 2
    mb schrieb:

    Von den aufgeführten Serien habe ich mir nach Vorauswahl nur ‚Earl‘ und ‚Chris‘ .. näher angesehen.

    Freuen tu ich mich bei den neuen Serien nur auf Everybody Hates Chris. Der Pilot von Earl war zwar nett, aber weder überragend, noch klischeefrei. Und dass man aktuell bei Zap2It an Earl Werbung vorbei muss, bevor man überhaupt auf die Seite darf, wirkt sich auch nicht gerade positiv auf meine Meinung aus. Unfair, vielleicht, aber so habe ich dank der penetranten PopUp Werbung während Gilmore Girls schon einmal sämtliche neuen TheWB Serien für mich ausschließen können. =)

    Ich glaube die Kritiker reagieren momentan alle etwas übertrieben, wenn eine qualitativ hochwertige Comedy am Horizont erscheint. Das natürlich aus der berechtigten Angst, dass sie sofort wieder von der Bildfläche verschwindet.

  3. 3
    Sascha (sab) schrieb:

    Stimmt, der Charakter von Sarah Clarke wurde rausgeschrieben. War wohl auch zuviel des Guten — die Ehefrau, die beim CIA gekündigt hat, um das gemeinsame Kind zu erziehen. Letztenendes diente sie nur als Stichwortgeberin in wenigen Szenen. Dennoch hat sie mir in den paar Minuten besser gefallen als in „24“. Benjamin Bratts Charakter ist nun Single.

  4. 4
    Johann schrieb:

    Also, Reunion find ich auch im 40-Minuten-Format okay. Die Story ist klasse gemacht und verleitet zum Wiedereinschalten – ist mit Sicherheit eine meiner Lieblingsserien in dieser Season und da sind mir 40 Minuten lieber als nur 20. 😉

    Everybody Hates Chris ist großartig – dazu muss man nichts weiter sagen, glaube ich.

    Zu den Sitcoms kann ich derzeit noch nichts sagen, die habe ich alle noch nicht gesehen 😉
    E-Ring finde ich einfach von der Story her nicht so toll, das werde ich wohl links liegen lassen, Pepper Dennis werde ich aber trotzdem mal eine Chance geben…

    Was Barbershop angeht – am Anfang war es echt unterhaltsam, aber irgendwann wurde mir der „Humor“ etwas zu abgedreht, die Rollen sind alle viel zu crazy drauf (ich kenne den Film nicht – ist der auch so schlimm?) und nachdem dann in der 4. Folge die Frage kam, ob denn der Holocaust oder die Sklaverei schlimmer sei, habe ich aufgehört, es zu schauen.

  5. 5
    Johann schrieb:

    Okay, „Twins“ is the new „The Bad Girl’s Guide“

  6. 6
    xDest schrieb:

    E-Ring: Ja. Everybody hates Chris: Ja. Barbershop: Nein! Mir gefällt die Serie außerordentlich gut. Ich habe ehrlich gesagt auch nicht gewusst, dass es dazu einen Kinofilm gibt. Die Serie ist aber definitiv eine der Besten (neben Weeds), die aktuell angelaufen ist. Nicht nur wegen nackten Brüsten und nicht-gepiepte F-Worte. Einfach schön heimelig.

  7. 7
    Kai schrieb:

    zu „E-Ring“ :
    Oh mein Gott, noch mehr Patriotismus und ‚Amiland ist das beste‘ ging ja schon nicht mehr… Würg…
    Ansonsten ne halbwegs nette Serie. Schade das „Nina Meyers“ rausgeschrieben wurde, das war mit das einzige, was mich in der Pilotfolge am Leben gelassen hat, das ich immer den Fernseher mit „Vertrau ihr nicht, das ist NINA MEYERS !!“ anschreien konnte… 😉

    Geb dem ganzen ne halbe bis zu einer Staffel, keine zweite…

  8. 8
    threepwood898 schrieb:

    my name is earl ist ja wirklich verdammt schwach. die show ist sowas von „gewollt“ dass es schmerzt. da verstehe einer das riesengeschrei von nbc.

  9. 9
    Beatrice schrieb:

    Hi!

    okay, ich versteh das nicht so ganz. Wie könnt ihr Serien, die noch nicht mal in den USA angelaufen sind sehen und beurteilen?

    Wo kriegt man die denn her?
    Ich würde nämlich auch gern die 1. Folge von Pepper Dennis sehen. Die Serie hat ja anscheinend Null Chance mal in Deutschland zu laufen.

    Könnt ihr mir da weiterhelfen? Wäre echt nett, wenn mir jemand antworten könntet.
    Meine Mail:

    Blacktears25@hotmail.com

    danke im voraus
    tschüß
    beatrice

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