So Notorious

Man kann über Tori Spelling denken was man will (es reicht wohl wenn ich andeute, dass ich „90210“ hasse, um meine ungefähre Einstellung zu offenbaren), aber für die Tatsache, dass sie über sich und ihr Image lachen kann, gibt es einige Bonuspunkte. In ihrer neuen Pseudo-Reality-Comedy „so noTORIous“ auf VH-1 (jepp, die machen jetzt auch scripted shows) macht das Ex-90210-Girl Witze über sich selbst, bevor andere sie machen können. Und gerade weil man eigentlich erwartet, dass solch eine Reality-Showbiz-Show um das verwöhnte Blondchen aus dem Spelling-Clan ein humorloses Desaster wird (Lisa Kudrows „Comeback“ zeigte, wie sowas in die Hose gehen kann), wird man recht positiv überrascht. Und ohne Toris Background wäre es auch nur eine weitere unterdurchschnittliche Sitcom. Doch zumindest der Pilot-Episode gelingt es ein paar gute Lacher aus dem Publikum herauszulocken, mit denen man als „low-expectations“ Zuschauer wirklich nicht gerechnet hatte.

In der Show spielt Tori sich selbst: Die Tochter des reichen Hollywood-Moguls Aaron Spelling (der vor allem in den 80ern mit seinen Produktionen die Serienwelt bestimmte), die versucht, auf eigenen Beinchen zu stehen und sich in der Öffentlichkeit immer wieder mit dem „Blondes Dummchen“-Image konfrontiert sieht. Natürlich gibt es hier die übliche Portion mehr oder weniger debiler Freunde (inklusive den in Sitcoms wohl mittlerweile obligatorischen homosexuellen besten Freund) und Love-Interests. Höhepunkte der Show sind unter anderem der Auftritt einer reichlich gealterten Farrah Fawcett („Charlie’s Angels“ — eine Spelling Show), die immer noch ihren Tagen als Serienstar nachtrauert und Toris Besuche in der elterlichen Villa, bei der Papa Spelling via Interkom-Lautsprecher seinem Töchterchen eine Rolle in „Charmed“ anbietet.

Immerhin die Pilot-Folge ist also überraschend sehenswert, es ist allerdings zu erwarten, dass dieser Überraschungseffekt ab der zweiten Episode nicht mehr so stark zieht und die Show dann Gefahr läuft, wie ein überlanger Saturday Night Live Comedy Sketch zu wirken. Die Serie war ursprünglich für NBC konzipiert, nun hat VH-1 zehn Episoden geordert. VH-1 zeigt übrigens ab nächster Woche auch die fünf noch ausstehenden „Love Monkey“ Episoden.

4 Antworten

  1. 1
    Anubiz schrieb:

    ich mochte 90210 (die erste zeit, jaja, ich war jung und …) – bis auf die Tuss! 🙂

    da ich aber noch dem frisch verstorbenen Heist nachtrauere, soll es der gefälligst nich besser ergehen 😀 (ohne Daddy wäre sie immer noch das, was sie besser sein sollte)

  2. 2
    Spit schrieb:

    Das klingt gerade grenzdebil genug, das es tatsächlich Erfolg haben könnte. Anscheinend brauchen manche Zuschaergruppen sowas wie American Idol oder diese „Reality“ Show mit Paris Hilton (der Name fällt mir grad nich ein).
    Schade nur, das gute Shows wie Heist nicht mal ne erste Staffel überleben oder Serien bei denen der Zuschauer mitdenken muß, wie Veronica Mars, unter grausigen Eisnchaltquoten leiden.
    Ist der Otto-Normal-Zuschauer tatsächlich so anspruchslos? Will mir eigentlich nicht recht in den Kopf…

  3. 3
    Spit schrieb:

    Zum Thema Charmed Gastrolle:
    Da können wir ja froh sein, das die 8. Staffel die Letzte ist. Nicht, das der Spelling diese „Drohung“ tatsächlich noch wahrgemacht hätte…Horror pur 😉

  4. 4
    Remy schrieb:

    Ich hab inzwischen auch die zweite Folge gesehen und die steht dem Piloten in Nichts nach.

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