Andy Barker, PI

Eine Conan O’Brien & Andy Richter-Produktion, woohoo! Das ist beinahe wie Weihnachten und Ostern, Schmidt und Feuerstein, Sommerwetter und Cabrio-Fahren …

Nunja, zumindest theoretisch.

In der Praxis sitze ich nun hier und muss die dritte negative Review in Serie schreiben.

Dabei wollte ich die Show wirklich gut finden, ehrlich! Standen doch auf dem Papier nicht nur das legendäre O’Brien&Richter-Duo endlich wiedervereint, sondern auch noch „Arrested Development“-Legende Tony Hale sowie „Buffy“-Urgestein Jane Espenson als dicke Pluspunkte und Must-See-Faktoren für die Show. Erste Ausschnitte schienen auch ganz passabel: Andy Richter als Finanzberater, der aus Versehen als Privatdetektiv seine Runden zieht.

Und dann sowas. Hier und da ein paar nette Gags, ja, auch laute Lacher, aber dazwischen viel Leerlauf. Der Tiefpunkt nach einer hoffnungsvollen zweiten Episode (Stichwort „Running Fat Man“) war dann Nummer Drei. Eine Verfolgungsjagd in einer Comedy-Serie? Mit antiken Waffen? Oh, und nun schießt er daneben. Brüller…. nicht. Ich schwöre, an manchen Stellen höre ich schon Grillen zirpen. Ah, mal wieder ein Schmunzler, dann wieder lange Ruhe und dann … Cliffhanger(!) und Abspann. Prädikat: Unlustig.

1998 wäre die Serie sicherlich ein Star am Comedy-Himmel gewesen, aber 2007? Wo zuvor „Arrested Development“ und nun „30 Rock“ sowie „The Office“ mit ihrer 10 Gags/Minute-Rate eine neue Ära in der Comedy-Welt eingeläutet haben, scheint „Andy Barker, PI“ wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten.

Es schleicht sich gar der Verdacht auf, dass NBC nur als Zugeständnis an O’Brien und seine Fangemeinde die Show dann doch noch halbherzig außerhalb der Sweeps-Zeiten in der Midseason ins Programm nahm (nachdem man bereits alle Episoden online zur Verfügung stellte).

Schade um Andy Richter. Selbst „Andy Richter Controls the Universe“ war da um Längen unterhaltsamer als diese halbgare Produktion. Vielleicht hätte O’Brien & Co. lieber den Full-Hour-Weg à la „Monk“ und „Psych“ für dieses Konzept begehen sollen und das Resultat an die NBC-Tochter USA Network verkaufen sollen. Diese beiden Shows haben auch einen gesunden Anteil von Leerlauf, können dafür aber viel gründlicher auf die Charaktere und deren Macken eingehen. Und so kann man dann auch viel eher Insider- oder Running Gags etablieren. Und die Ansprüche an die oben genannten USA-Shows sind auch nicht ganz so hoch wie an eine NBC-Primetime-Show. In dieser 22-Minuten-Fassung funktioniert „Andy Barker, PI“ jedenfalls leider gar nicht.

Oder seht ihr das anders?

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3 Antworten

  1. 1
    bmk schrieb:

    Tja, eine Menge Leser Deines Blogs haben schon ähnliche Reviews verfaßt (inklusive mir). Da ich mir im Laufe der letzten 12 Monate gleich alle drei Richter Sitcoms (Andy Richter CTU, Quintuplets und jetzt Andy Barker) angesehen habe (dazu die Gastrolle bei Old Christine) hab ich dann auch just gestern Abschied davon genommen, mich auf Andy Richter-Shows zu freun.

    Als kleiner Service vielleicht noch die Meldung, dass Pro7 Andy Richter Controls the Universe (mal wieder) angekündigt hat, und zwar ab 14.04., Samstags Mittags (so berichten jedenfalls die Serienjunkies)

  2. 2
    Inishmore schrieb:

    Ich muss dir leider, leider zustimmen. Habe bisher zwar nur zwei Folgen gesehen (und in punkto Nr. 3 scheine ich mir ja jeder Vorfreude sparen zu können) und bin auch nicht begeistert. Wobei mir schon bei den Trailern zur ersten Folge Böses schwante, was sich letzten Endes leider bestätigt hat.

    Wenn es mit Andy so weiter geht, sitzt er pünktlich wieder an der Seite von Conan, wenn der die Nachfolge von Leno antritt.

    Andy Richter CTU (coole Abkürzung) werde ich mir mal auf Deutsch angucken, mir hat die Show seinerzeit einen riesigen Spaß bereitet, auch wenn gegen Ende die Luft ausging.

  3. 3
    Johann schrieb:

    IMHO hebt es sich immer noch wohltuend von dem ganzen Sitcom-Müll auf den anderen Networks ab und ist ziemlich ordentlich gemacht – aber nun gut, bei den Quoten grenzt es ja ohnehin ein Wunder, wenn NBC die Serie in der nächsten Season noch einmal mit aufnimmt. Reilly hat ja schon genug Augen zugedrückt dieses Jahr.

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