Doctor Who: Last of the Time Lords

So richtig glücklich bin ich mit dem Season-3-Finale von „Doctor Who“ nicht. Die finale Episode feuerte zwar in jeder Hinsicht aus allen Rohren, aber teilweise schien sie mir fast ein Stückchen über’s Ziel hinauszuschießen.

(Spoiler voraus)

Dabei sah der Trailer letzte Woche doch so viel versprechend aus. Aber wie Promo-Abteilungen von TV-Sendern nunmal so sind, haben sie sich hauptsächlich die Rosinen aus dem Kuchen gepickt. Dass der Doktor durch irgendwelches mäßig erklärtes kollektives Gedankenkraft-Dingens gerettet wird und sich das ganze Zeit-Pradoxon wundersam sauber mit etwas Technobabbel in Wohlgefallen auflöst ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen — all das wird in solchen Trailern natürlich nicht erwähnt. Irgendwie war mir das Happy End deutlich zu glatt, ich nahm dem Doktor auch seine Trauer um seinen letzten Artgenossen nicht ab — die Vorgeschichte der Beziehung zwischen dem „Doctor“ und dem „Master“ war dazu viel zu kurz gekommen und hatte sich dann diese Emotion über den Lauf der Doppelfolge einfach nicht verdient. Und die durchaus nette Idee um die „Enthüllung“ von Capt. Jacks Zukunft schien mir etwas holprig/aufdringlich ins Skript eingebaut, das hätte man doch auch irgendwie subtiler einbauen können.

Sicherlich hatte die Episode auch gute Momente, im typischen Doctor-Who-Stil immer ein wenig off-beat (der „Tanz“ des Masters zu Beginn), und viele wirklich gute Special Effects (der extrem gealterte Doctor) sowie sauber vorbereitete und realisierte Story-Twists (die wahre Identität der „Kugeln“). Aber dennoch klemmte es an so manchen anderen Stellen. Ich konnte irgendwie nicht genügend „suspension of disbelief“ aufbringen, um die Motivation des „Masters“ zu akzeptieren und die Story der Episode zu genießen.

Es scheint mir fast so, als hätte „Doctor Who“ die größten Probleme, wenn sie klassisches Space-Science-Fiction machen wollen. Da stoßen sie dann schnell mit dem Bühnenbild an Budget-Grenzen, irgendwie sehen die diversen Raumschiff-Innereien immer alle nach dem gleichen Kraftwerk-Keller aus. Und die x-te Variation der Dalek-Monster-of-the-Week-Story kann mich auch nicht mehr richtig von Sofa reißen. Nein, „Who“ kann vor allem in den kleinen Geschichten in der Gegenwart brillieren oder wenn die BBC-Kostümausstatter sich im Shakespeare-Zeitalter austoben dürfen. So passt es ins Bild, dass dieses Jahr ausgerechnet die „kleine“ Episode „Blink“ mein Favorit war, die mich auch von Anfang bis Ende gefesselt hatte.

Und dann ist da das Thema „Martha Jones“. Insbesondere im Finale fiel mir recht deutlich auf, dass ihrem Charakter (oder der Schauspielerin) hin und wieder das nötige Charisma fehlt. Gerade als es darum ging, wie sie angeblich all die Hebel in Bewegung setzte um den Doctor zu retten, schien sie irgendwie zu „hölzern“ und sie wirkte weder überzeugend noch glaubhaft. Eventuell nervt mich auch nur ihre Stimme, wer weiß.

Vielleicht wird es wirklich Zeit, dass sich die „Who“-Macher mal ein neues Modell für das Doctor & Companion-Schema überlegen — die Gerüchte zur vierten Staffel deuten ja darauf hin, dass es in der Hinsicht eine größere Änderung geben könnte.

2 Antworten

  1. 1
    Anubiz schrieb:

    also ich fand sie prima 🙂
    ok, die problemlösung fand ich auch recht haarig, selbst für den doc 🙂

    aber daß das paradoxon mit der maschine endet, war ja wohl zu erwarten; lustig allerdings, daß mr usa draufging hehe 😀
    und auch der von marvel geklaute helicarrier sah gut aus.
    die Shakespeare ep war zwar ganz gut; die kulissen da waren aber einfach nur grottig.

    der master war richtig krass durchgeknallt, mindestens so stark wie der doc *g*. und man wird wohl auch nicht zum letzten mal von ihm gehört haben, wie eine der schlußscenen zeigt. und den einwurf mit jacks zukunft fand ich just funny.
    ok, die trauer des docs war etwas überdramatisiert, auch wenn er nu the last of his kind ist – again.

  2. 2
    klti schrieb:

    Also mir gings auch so, ich fand die Art und Weise, wie alles wieder in Ordnung gebracht wurde, auch etwas komisch.

    Da hat sich Army of Ghosts/Doomsday doch deutlich stärker ins Gedächtnis gebrannt, was aber auch daran liegen mag, dass ich Rose als Companion einfach besser fand.

    Aber eins muss man sagen: John Simm als Master war klasse, richtig schön durchgeknallt.

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