Raising Hope

Noch eine Comedy zum Start, auch hier gefiel mir der Trailer eigentlich recht gut. Erneut eine simple Prämisse: Ein junger Mann, der noch bei seinen Eltern (und Grossmutter) lebt, wird überraschend und sicherlich nicht auf alltägliche Weise alleinerziehender Vater. Eigentlich kann es sich die Familie nicht leisten, noch einen Mund durchzufüttern, geschweige denn ein sechsmonatiges Baby zu versorgen, doch der gutherzig-simple Jungvater will seinen unverhofften Nachwuchs nicht abgeben. Nach einigem Widerstand rappelt sich schliesslich die ganze Familie zusammen.

Eines fällt gleich beim ersten Anschauen auf: „Raising Hope“ könnte prinzipiell im selben Strassenblock wie „My Name is Earl“ spielen. Ähnliches soziales Umfeld, gleicher ruppiger Umgangston, vergleichbare Charakterzeichnungen. Und wenn man dann bei den Credits den Namen des „Earl“-Erfinders „Gregory Thomas Garcia“ entdeckt, hat man den erklärenden „Na, dann ist’s ja klar“-Moment. In den Hauptrollen sind unter anderem Cloris Leachman als köstlich senile (Ur-)Oma aka „Maw Maw“, Martha Plimpton („Goonies“ *) als frischgebackene Oma und Garret Dillahunt („Terminator: TSCC“) als neuer Grossvater zu sehen. Eigentlich muss man wirklich zum Stil der Show nicht mehr schreiben: Wer „Earl“ kennt, der kann sich auch schon den Grundton von „Raising Hope“ vorstellen, vielleicht mit etwas mehr Kuschel- und Familiengefühl. Insofern spare ich mir weitere Details und komme gleich zum…

Fazit: Eine hübsche, charmante Comedy mit Herz und ausgefallenem Humor. Alleine schon die herrlich kompromisslose Lösung der Autoren für das „Wie bekommen wir die Mutter aus dem Bild?“-Problem ist das Eintrittsgeld für die Pilot-Folge wert. Darüberhinaus hat sich die Show wohl auch dem „Family Lesson of the Week“-Konzept verschrieben, aber was schon bei „The Middle“ recht solide funktioniert, soll mir hier nur recht sein. Der schräge Humor gefällt mir und ähnlich wie „Running Wilde“ ist das hier kein Super-Duper-Hit (man hat ja niedrige Erwartungen dieses Jahr, *seufz*), aber immerhin eine schön ausgeflippte Comedy, die es vielleicht bei konstanter Leistung als Anlaufpunkt für all die enttäuschten „Earl“-Fans schaffen könnte. Weiterer Bonuspunkt: Erneut kein Laughtrack. Der noch recht unbekannte Hauptdarsteller Lucas Neff macht seine Sache gut, sein Love-Interest Sabrina (Shannon Woodward, „The Riches“) ist ein Cutie, aber wird von den goldigen Szenen mit Baby Hope in den Schatten gestellt. Dazu gibt es in Episode 2 einen Gastauftritt von Ukulele-Girl Kate Micucci.

Kategorie: Auch erstmal dranbleiben.

*Jau, ich habe ausgerechnet das uralte „Goonies“ aus ihrem Lebenslauf gepickt. Meine Kriterien dafür sind undurchschaubar, selbst für mich.

4 Antworten

  1. 1
    DHL schrieb:

    Stimmt. Erstmal dranbleiben, aber es tut sich bis Folge 4 auch nicht viel mehr. Leider.
    Um Earl ist es einfach nur schade, aber Raising Hope unterhält zumindest.
    Aber wirklich begeistert bin ich grad von Community. Jaja, ich Spätzünder und offtopic auch gleich noch dazu. Seit ein paar Tagen gibts auch den Sountrack bei itunes dazu, der einfach super ist.

  2. 2
    sab schrieb:

    Community hat sich in der Tat sensationell entwickelt. Ich habe vorgestern schnell in die Season-2-Premiere reingeschaut und die war sehr solide. Ich hoffe bloss, dass es es jetzt nicht wegen der starken CBS-Konkurrenz unter die Quoten-Räder kommt. Die Show steht jetzt ganz oben auf meiner „Darf nicht sterben“-Liste.

  3. 3
    Donnie schrieb:

    Raising Hope ist nach dem Ende von Lone Star die einzige von den neuen Network-Serien, die ich wirklich gerne schaue. Ich denke, dass der wirklich gute Cast viel vom Charme der Serie ausmacht. Shannon Woodward ist cute, wie schon bei The Riches, Lucas Neff ist ein amüsantes, unverbrauchtes Gesicht und Garret und Martha können ja sowieso alles spielen und trotzdem Sympathie-Figuren sein.

    Ansonsten schaue ich noch Outsourced, aber das ist weder witzig noch besonders gut, auch wenn es einem irgendwie unterhält. Hoffentlich kriegt Parks & Recreation trotz der Outsourced-Verlängerung einen guten Sendeplatz.

  4. 4
    sab schrieb:

    Von „Outsourced“ habe ich die Pilot-Folge geschaut, aber danach war mein Interesse an der Show auch schon zu Ende. Viel zu billig und formelhaft.

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