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Update: Jay Leno als neuer/alter Host der "Tonight Show"

Freitag, 15. Januar, 2010

Update 21.1.10: Nach tagelangem Gerangel ist es seit wenigen Minuten endlich offiziell: Conan O’Brien verlässt die „Tonight Show“ und NBC. Jay Leno erhält das „Tonight Show“-Franchise und den 23:35 Uhr-Sendeplatz ab März zurück. Conans letzte Show findet am morgigen Freitag statt. Berichtet wird, dass Conan etwa 32 Millionen $ Abfindung bekommt, seine Crew weitere ca. 12 Mio $ und angeblich 4.5 Mio $ für den Executive Producer Jeff Ross. Ferner darf er bis September 2010 keine Show bei einem Konkurrenzsender starten und in nächster Zeit keine Medieninterviews zu dem NBC-Deal geben.

Zuletzt war auch zu lesen gewesen, dass NBCs Entscheidung gegen Conan und pro Leno einen simplen finanziellen Grund hatte: Während nun die O’Brien-Ära mit etwa 50 Mio $ abgeschrieben werden konnte, hätte eine Beendigung des Vertrages mit Jay Leno das Network angeblich über 150 Mio $ gekostet.

In den letzten Tagen hatte O’Briens „Tonight Show“ (wie zu erwarten) einen starken Anstieg der Einschaltquoten verzeichnet, er schlug Letterman in der Zielgruppe mehr als deutlich. Gleichzeitig war zu spüren, dass er die Anbiederung an Lenos frühere Zuschauerschaft endgültig aufgab und endlich nicht mehr „mit angezogener Handbremse fuhr“, seine Show hatte wieder den alten Biss und Quirligkeit aus seinen „Late Night“-Tagen. Das ist der Conan, wie ihn seine vorwiegend jungen Zuschauer mögen. Letzte Gäste werden unter anderem Tom Hanks und Will Ferrell sein.

Die Spekulationen über die Zukunft von „Coco“ werden in den nächsten Wochen sicherlich noch lauter werden. FOX ist angeblich mehr und mehr interessiert, aber auch Cable-Networks wie Starz, Comedy Central, Showtime und HBO werden als mögliche Kandidaten als neuer Arbeitgeber genannt.

Ende Update.

teamcocoEigentlich hätte ich das Fragezeichen in der Schlagzeile auch schon weglassen können, denn mittlerweile berichten nicht nur die Gerüchte-Hochburgen TMZ und Deadline Hollywood von einer kurz bevorstehenden offiziellen Ankündigung der Rückkehr von Jay Leno in sein altes „Tonight Show“-Format um 23:35 Uhr nach den Olympischen Spielen.

Nach den aktuell zirkulierenden Berichten wird Conan O’Brien bereits am kommenden Freitag (22. Januar) nach nur sieben Monaten seine letzte „Tonight Show“ auf NBC präsentieren. Das Network wird O’Brien wohl aus seinem Vertrag entlassen, derzeit sei nur noch fraglich wie hoch eventuelle Kompensationszahlungen an O’Brien ausfallen und ob NBC auf einer „non-compete“-Klausel besteht. (Dann könnte Conan im Extremfall bis zu dreieinhalb Jahre nicht für ein konkurrierendes Network arbeiten — es gilt aber als unwahrscheinlich, dass NBC darauf im vollen Umfang besteht).

Nach O’Briens öffentlicher Weigerung, zukünftig eine auf Mitternacht verschobene „Tonight Show“ zu moderieren, hatte NBC eigentlich nur noch zwei Optionen: Entweder Jay Leno oder Conan O’Brien kündigen. Dass es nicht mit beiden gleichzeitig geht, haben die vergangenen Wochen gezeigt.

Meine Güte, was für einen Schlamassel hat NBC da angerichtet. Ich hätte ehrlich gesagt auch nicht gedacht, dass NBC schon so schnell wieder einen Rückzieher macht und das „Jay-Leno-in-der-Primetime“-Experiment bereits im Februar abrupt beenden würde. Die Quoten waren für die „Jay Leno Show“ von 22 bis 23 Uhr eigentlich auch gar nicht so schlecht — sofern man sie in einer Kosten/Nutzen-Relation alleine für NBC Universal sieht. Aber ganz gewiss hat NBC die Rechnung ohne all die lokalen Sender/Affiliates gemacht, die im Anschluss von 23:00 bis 23:30 Uhr ihre Haupt-Nachrichten-Sendungen ausstrahlen und dort ihre wichtigsten Werbeeinnahmen verzeichnen. Die drohten seit den dramatischen Ergebnissen der letzten Sweeps-Zuschauererfassung zunehmend lautstark mit einem Boykott der Jay-Leno-Show.

Alle Anhänger des „Team Conan“ wünschen sich nun natürlich eine baldige Rückkehr des Rotschopfs ins TV. Primär liegen alle Hoffnungen auf einen raschen Wechsel zu FOX, aber man liest derzeit auch von vielen mahnenden Stimmen, die FOX auf die hohen Kosten eines solchen Projekts hinweisen (bis zu 70 Mio für ein neues Studio, einen Vertrag mit Conan, Promo-Kampagne und Zugeständnisse an die FOX-Affiliates). Den FOX-Affiliates geht es um 23 Uhr eigentlich recht gut, sie zeigen dort in der Regel Sitcom-Wiederholungen (wie „Seinfeld“ und „How I Met Your Mother“) und fahren damit nicht schlecht, weil sie ein attraktives Kontrast-Programm zu den Nachrichten-Sendungen und Talkshows auf den anderen großen Networks darstellen. Würde nun auch noch FOX (erneut) in den Talkshow-Zirkus einsteigen, gäbe es vermutlich erstmal nur einen kleinen Teil des Late-Night-Kuchens zu ergattern, auch wenn man durch die Möglichkeit, bereits zur vollen Stunde um 23:00 Uhr auf Sendung zu gehen, einen deutlichen Vorteil hätte. Eine Conan-bei-FOX-Show wäre in erster Linie eine PR-Aktion für die Marke FOX, für die man eventuell auch hohe Anlauf-Verluste in Kauf nehmen müsste. Aber ohne Zweifel wären Conan und FOX eine ideale Kombination (insbesondere für Conan-Fans), er könnte dann hoffentlich auch wieder mehr zu dem jugendlichen Stil seiner alten 12:35-„Late Night“-Show zurückkehren.

Vor Herbst 2010 oder eher Frühjahr 2011 wäre aber schon aus logistischen Gründen keine „Conan O’Brien Show“ auf FOX realisierbar.

Spannend wird es aber auf jeden Fall bleiben. Insbesondere die Entwicklung der neuen alten „Tonight Show with Jay Leno“ in den kommenden Monaten wird aufmerksam beobachtet werden. Und die Frage, wie lange der fast 60jährige Leno überhaupt noch moderieren will. NBC hat definitiv mehr auf Vergangenheit als auf Zukunft gesetzt, ob sich das noch rächen wird? (Aber wieviel schlimmer kann es denn eigentlich noch kommen?)

Immerhin hat diese rasche Entscheidung von NBC auch Vorteile: Das Network benötigt nun plötzlich fünf Stunden mehr Sendematerial um nach den Olympischen Spielen die Leno-Lücke um 22 Uhr zu füllen. Dadurch wird „Friday Night Lights“ bereits Ende April die FreeTV-Ausstrahlung der vierten Staffel beginnen, die neue Serie „Parenthood“ bekommt den exzellenten Sendeplatz nach „The Biggest Loser“ und die Chancen für eine Verlängerung von „Chuck“ im Herbst steigen ebenfalls.

Erste Eindrücke I

Samstag, 19. September, 2009

„The Beautiful Life“
Diese Serie mit Ex-OC-Star Mischa Barton als High-Class-Model hat etwas Natürliches, trotz aller Klischees und vorhersehbarer Storylines. Ich bin nicht mit großen Erwartungen an die Show herangegangen (noch so eine Schicki-Micki-Soap nach typischem CW-Strickmuster), aber sie war zumindest mal nicht nervig-schlecht, sondern liegt eher im tolerablen Bereich des letztjährigen „Privileged“. Ich glaube zwar nicht, dass mich die Serie in den kommenden Episoden noch großartig positiv überraschen kann, aber im Moment liegt sie mal noch in der „Neutral“-Schublade. Sie bekommt noch ein oder zwei Chancen.

„Community“
Erstaunlich, wieviel Charakter-Backstory man in die 23 Minuten einer Half-Hour-Show quetschen kann. Das geht im Grunde nur, wenn die Hauptfiguren während dieser Zeit nur über sich selbst reden — was sie in „Community“ auch prompt tun. Ein Anwalt schreibt sich am örtlichen Community-College ein, nachdem sein Schwindel mit einem gefälschten Uni-Abschluss aufgeflogen ist. Hier versucht er das Herz einer anderen Studentin mit einem weiteren Schwindel zu gewinnen: Er gründet eine Spanisch-Nachhilfe-Gruppe. Durch Zufall trifft sich dort eine bunt zusammengewürfelte Truppe von mehr oder weniger großen Versagern.

Das war eine unterhaltsame und durchweg gelungene Pilot-Episode mit einer rasch voranschreitenden und eigentlich sogar abgeschlossener Story (In anderen Comedies hätte der „Tutor-Hoax“ für den halben Season-Arc verantwortlich gezeichnet). Ein „RomCom“-Film mit „Breakfast Club“-Touch im Schnelldurchlauf und gut ausgewähltem Cast. Bin gespannt auf die Weiterentwicklung.

„The Jay Leno Show“
Das ist wirklich nichts anderes als die alte „Tonight“-Show in neuem Studio, aber ohne Schreibtisch. Nicht besser, aber auch nicht schlechter. Mittlerweile zwar schon auf 8 Millionen Zuschauer runter, aber der wahre Erfolg oder Misserfolg der Show wird sich eh erst frühestens in einem Monat abschätzen lassen. Ich tippe aber darauf, dass es sich für NBC dicke lohnen wird.

Der eigentliche Verlust ist das „Abhandenkommen“ des alten Conan O’Brien, der nun in einem seltsamen, entschärften Talk-Show-Format festsitzt. Seine Interviews mit Gästen sind fürchterlich statisch, einstudiert und lassen wenig Raum für Improvisation und viele seiner Einspieler haben massiv an Biss verloren. In der neuen Late-Night-Favoriten-Hierarchie folgt er nun nur noch in deutlichem Abstand hinter Craig Ferguson und David Letterman.

NBC resigniert: Leno schon ab 22 Uhr

Dienstag, 9. Dezember, 2008

Das könnte eine fundamentale Programmentscheidung und Weichenstellung für die Zukunft des Broadcast-TV darstellen: NBC will den 22-Uhr-Sendeplatz ab der kommenden Season nicht mehr für Serien zur Verfügung stellen, sondern an deren Stelle fünf Tage in der Woche eine neue „alte“ Talk-Show mit Jay Leno platzieren.

Leno, dessen Vertrag mit NBC eigentlich Ende 2009 ausgelaufen wäre und der Ende Mai 2009 seine „Tonight Show“ an Nachfolger Conan O’Brien abgeben wird, bleibt damit dem Network erhalten und wechselt nicht wie im Vorfeld spekuliert zu ABC oder FOX. Im Grunde soll er wohl um 22 Uhr die gleiche Show machen wie derzeit um 23:35 Uhr.

Doch massive Auswirkungen hat diese Entscheidung (die erst im Laufe des Tages offiziell angekündigt werden soll) vor allem auf die weitere Serienentwicklung bei NBC Universal. Indem man gleich fünf Sendeplätze in der PrimeTime an eine Talkshow freigibt, benötigt man logischerweise auch deutlich weniger neues Serienmaterial für eben jene Zeitschiene. Allerdings hatte NBC in den letzten Jahren um 22 Uhr auch so gut wie keinen Serienhit mehr, „Law & Order“ dümpelt so in den Quoten dahin, „ER“ wird zum Seasonfinale eingestellt und das diesjährige „My Own Worst Enemy“ mit Christian Slater floppte spektakulär. Für NBC deutet sich also im Prinzip ein Win-Win-Szenario an: Einerseits haben sie das Risiko abgewendet, dass Zuschauer-Liebling und NBC-Inventar Jay Leno zur Konkurrenz wechseln könnte. Andererseits ist eine Talkshow um mehrere Größenordnungen günstiger zu produzieren als fünf anspruchsvolle und erfolglose Dramaserien (Berichte gehen von Kosten von $3 Millionen vs. $15 Millionen pro Woche aus). Außerdem wird Leno an 46 Wochen pro Jahr neue Sendungen produzieren, also reduziert dies deutlich den Bedarf für quotenschwache Wiederholungen.

Variety rechnet vor, dass NBC in der nächsten Season nur noch knapp 10 Stunden pro Woche mit Serienmaterial füllen will — ein Großteil davon könnten wiederum Reality-Serien oder Quizshows sein. Schon vor einiger Zeit wurde angekündigt, im 20-Uhr-Sendeplatz nur noch Reality-Formate zu senden (was aber dann doch nicht konsequent eingehalten wurde). Zumindest auf NBC dürften also schwere Zeiten für „scripted shows“ anbrechen. Im Gegenzug sieht man aber viele vermeintlich „kleine“ Cable-Networks „aufrüsten“, die diese Angebots-Lücke bei den Broadcast-Networks schließen wollen. Dieser Schritt von NBC dürfte also wohl zugleich ein weiterer Indikator für das Ende des klassischen Broadcast-Zeitalters darstellen. Es bleibt vielleicht nur eine Frage der Zeit, bis die anderen Networks mit ähnlichen Sendezeitverkürzungen nachziehen.

Aber spannend wird auch die Frage, wie der Zuschauer auf fast drei Stunden Talk pro Abend reagieren wird (Unterbrochen lediglich um 23 Uhr durch die Local News). Conan, der sich eigentlich als König auf dem „Tonight“-Thron fühlen durfte, ist nun quasi wieder auf der gleichen Position wie zuvor, nur besser bezahlt: Er spielt weiterhin zweite Geige hinter Leno. Noch düsterer sieht es dann aber eventuell für die neue dritte Geige aus: Wer schaut dann eigentlich noch spät in der Nacht „Late Night with Jimmy Fallon„?

"The Tonight Show with Conan O'Brien" ab 1. Juni 2009

Montag, 21. Juli, 2008

Am 25. Mai 1992 übernahm Jay Leno die „Tonight Show“ von der TV-Legende Johnny Carson. Fast exakt 17 Jahre später, am 29. Mai 2009, wird Jay Leno zu letzten Mal als Gastgeber der NBC-Talkshow auftreten und seinem Nachfolger Conan O’Brien das Zepter (und die Quotenkrone) übergeben. Diese Termine gab NBC heute offiziell bekannt.

Der designierte Thronfolger O’Brien wird nach aktuellen Gerüchten wiederum bereits etwa sechs Monate zuvor seine aktuelle Show „Late Night with Conan O’Brien“ in New York an den Nagel hängen und die Zeit nutzen, um sich und sein Team auf die neue Aufgabe in Los Angeles vorzubereiten. Auch sein Nachfolger der „Late Night“-Show steht bereits fest: Jimmy Fallon („Saturday Night Live“) wird vermutlich im März 2009 mit dem Format auf Sendung gehen.

Ich blicke mit recht gemischten Gefühlen auf diesen schon seit Jahren angekündigten Generationswechsel bei NBC. Dass Jay Leno ein recht „weichgespülter“ Gastgeber ist/war, steht wohl außer Zweifel. Aber er kam bei der großen Masse der Zuschauer bestens an — selbst als er während des Autorenstreiks Anfang des Jahres ohne Autoren auskommen musste, hatte er bessere Quoten als sein ärgster Konkurrent David Letterman bei CBS (der nicht auf seine Autoren verzichten musste).

O’Brien hingegen ist ein ganz anderes Kaliber. Er liebt es, herumzualbern und auch mal gelegentlich die Grenzen der „political correctness“ auszutesten. Seine Sketche sind oftmals bizarr und er lebt von der Improvisation — seine Sendungen ohne Autoren Anfang des Jahres waren wohl vielleicht seine besten „Late Night“-Ausgaben überhaupt. Und genau das mag ich an seiner Show.

Wenn er nun aber die „Tonight Show“ übernimmt, wird er zwangsläufig einen Gang zurückschalten müssen und womöglich genau das verlieren, was seinen Stil bisher auszeichnete. Ein „Masturbating Bear“ in der heiligen Halle der „Tonight Show“? Undenkbar. Stattdessen wird Conan nicht umherkommen, „tolle“ Tiertricks zu zeigen und „Americas Greatest Inventors“-Einspieler anzumoderieren. Dadurch wird er einen Teil seiner bisherigen Fans verlieren, gleichzeitig werden die ehemaligen Leno-Zuschauer ihm sicherlich mit Zurückhaltung begegnen.

O’Brien wird sicherlich frischen Wind das Format bringen und es vielleicht ähnlich sehenswert wie Lettermans „Late Show“ machen können (wobei aber auch Letterman schon bessere Jahre hatte), aber die Zeiten des zuweilen anarchistischen O’Brien sind sicherlich ab 1. Juni 2009 vorbei. Und ich könnte wetten, dass die Zuschauerzahlen am Anfang stark einbrechen werden. Ob er jemals eine Institution wie Letterman oder Leno (ganz zu schweigen von Carson) werden wird, darüber wage ich noch nicht mal eine Vermutung. Aber 1992 wehte Leno ähnlich starker Gegenwind ins Gesicht.

Bleibt die Hoffnung, dass Jimmy Fallon eine vernünftige Wahl für die Nachfolge von Conans Show in New York ist.

Und mindestens ebenso nervös wird NBC beobachten, welchen zukünftigen Karriere-Weg Jay Leno ab 2010 einschlagen wird. Gerüchten zufolge will er auf jeden Fall weg von NBC und bei ABC sowie FOX umwirbt man den Quotenkönig schon seit Monaten. Nichts wäre schlimmer für Conans „Tonight Show“ als ein Konkurrent namens Jay Leno bei ABC zur gleichen Sendezeit.

 

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